Gedanken zu Hosea 6, 3-6 - Apostolische Gemeinde des Saarlandes

Apostolische Gemeinde des Saarlandes e.V.
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Gedanken zu Hosea 6, 3-6

Glaube u. Leben

Ein seltsamer Text. Gewissermaßen in zwei gegensätzlichen Teilen. Als erstes spricht das Volk lsrael. Alle haben gute Vorsätze, sie erwarten Gottes Hilfe und wollen sich um Gotteserkenntnis bemühen. Was ist da falsch, zum Herrn zurück zu kehren? Darauf hin redet Gott, er scheint zunächst unschlüssig, dann überschüttet er sie mit Vorwürfen, und schließlich will er dreinschlagen und sie töten. Warum ? Was ist hier vorgegangen?

Um den Zusammenhang zu verstehen müssen wir auf das Kapite! 5,4 ff zurückgreifen. Es gibt Krieg. Das einstige Davidreich Israel ist seit 200 Jahren geteilt in ein Nordreich und in ein Südreich. Diese Reichsteilung ist ein Unglück Keiner der beiden ist unschuldig.

Der Prophet Hosea ruft Israel, es werde zur schauerlichen Wüste verkommen.  Mit ihm werde auch Juda zu Boden stürzen. Judas Führer handelt wie solche, die Grenzsteine versetzen. Auf beiden Seiten verfällt die Gesellschaft. Der Grund ist: Es gibt keine Gotteserkenntnis mehr, sie haben Gott vergessen. Sie suchen sich andere Helfer. Auf Gott setzt niemand mehr. So überlässt er sie ihrem eigenen Handeln. Doch sie werden ihn wieder suchen. Hier beginnt unser Bibelwort.

Wie zeigt sich ihre Umkehr? In ihrem Bußgebet haben sie ihre Bitte sehr schnell selbst eine Antwort parat (siehe Vers 2 folgende). Rechnen sie nicht zu selbstverständlich mit seiner Hilfe ? Nehmen sie ihn überhaupt ernst? Eigentlich reden sie gar nicht mit ihm. Sie wissen alles schon. Sie reden an ihm vorbei. Die Antwort Gottes fällt denn auch ganz anders aus. Weiß er doch, dass ihr Umkehrvorsatz nicht viel wert ist. Gott ist nicht zur Hilfe zu bewegen. Er spricht zorniges aus. Er will keine Äußerlichkeiten. Statt dessen soll das Recht wieder aufleuchten. Er will Israels Liebe!

Das Wort „Liebe“ hat in unserer Sprache eine große Bedeutungsbreite. Sie reicht von Sympathie bis Leidenschaft, von Besitzstreben bis Selbstentäußerung. Das hebr. Wort häsäd wird als eine der Eigenschaften Gottes bezeichnet. Gott ist barmherzig und gnädig, langmütig, großer Gnade (Huld) und Treue (2. Mose 34,6). Huldvoll soll auch der Mensch sein. Sie will dem anderen nichts Böses, sie will alles für ihn, was gut ist für ihn. Das sollen wir erkennen und diese Erkenntnis im täglichen Leben umsetzen. Es wäre damals nicht zum Krieg gekommen, wenn beide in echter Mitmenschlichkeit, in verwandtschaftlich-loyalem Verhältnis zueinander gehandelt hätten. Auf der Grundlage von Güte, Verständnis und Nächstenliebe entsteht kein Krieg.

Ich denke an die 70 Jahre apostolischer Kleinkrieg. Bei echter Mitmenschlichkeit wäre es nicht zum Krieg und zur Trennung gekommen.
Heute ist die Mahnung an uns gerichtet jeder einzelne ist gefordert: Verhalten wir uns ,,huldvoll", liebevoll? Auch im Hinblick auf das zukünftige Bemühen um Zusammenarbeit wird Gott auch uns fragen: Wann begreift ihr endlich?
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